Er ist nicht mehr weit, der Mutti‑, pardon, Muttertag, und also bekommen die Kinder der Muttis zahlreiche Geschenkideen präsentiert. Wie wärs zum Beispiel mit einem „Bild für die Mutti“ für 33 Euro? Ich kenne es ja eher so, dass die „Mutti“ einen Strauß Blumen bekommt, und damit gut …
Und ja, dieses „Mutti“ ist doch ziemlich irritierend, denn die Werbung richtet sich an Leute, die 33 Euro für ein Foto (mit Bilderrahmen!) ausgeben würden, und das sind in der Regel weder Teenager noch Kleinkinder. Ist der Mann angesprochen, der seine Frau „Mutti“ nennt und der dafür „Vati“ gerufen wird?
Oder ist da eine Übermutti („die Mutti“), für die gesammelt wird, damit man ihr ein Bild schenken kann? Wenn ich dafür einen Blick auf die Übermutti werfen kann, gebe ich gern 50 Cent dazu. Na denn …
:-))))))))))))))))) Ich damals schwanger im Jugendamt beim Unterschreiben der Vaterschaftsanerkennung, die Dame zu uns: Hier undorschraibt de Muddi, un hier dor Vaddi. Wir haben uns angeguckt: Ey, das sind wir jetzt???
Ich hab bei mir auch was schönes zum Muttitag gefunden – viel viel günstiger!!!
An das „gemuttie“ hier im Osten habe ich mich auch nach zehn Jahren nicht gewöhnt …
Generell scheint doch die Mutti kein altersspezifisches sondern eher ein lokales (tendenziell östliches) Phänomen zu sein. In unserem Haus wird jedenfalls der Liebe zur gepflegten deutschen Sprache wegen auf Mama bestanden :)
Ich behaupte mal, dass man der Mutti überall in Deutschland begegnen kann, wobei sie sich für mich auch eher nach, ähm, Ex-DDR anhört.
Ich hab da jetzt keine Umfrage gemacht, denke aber, dass die Mutti durchaus ein Generationendingens ist. Leute, die aktuell um die 30 und aufwärts sind, sagten/sagen eher Mutti als Mama, die unter 30 eher Mama als Mutti. Das geht sogar durch die Familien, dass also das ältere Kind Mutti sagt und das jüngere Mama. (Und das ist jetzt, wie Ihr bemerkt haben dürftet, voll aus dem Leben gegriffen.).
Ich finde „Mutti“ an sich gar nicht so schlimm, dieses Wort gehört aber für mich in den privaten Raum, offiziell kann doch bitte von der „Mutter“ die Rede sein… Und es ist schon komisch, dass „Mutti“ auch für die Muttisager langsam so einen leicht anrüchigen Beiklang bekommt. Oder?
@Judith: Darf ich Muddi zu Dir sagen?
Und noch was: die alten Muttisager finden ja, dass Mama bisschen weichgespült klingt. Was für Kleinkinder. Echt mal. :)
Nur so nebenbei: Bei der Freien Presse sagt man auch Mutti: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/ERZGEBIRGE/ANNABERG/1700459.php :)