Heike hat 17 Herbst-Haikus geschrieben – oh, wie schön, das kann ich doch auch mal probieren, dachte ich. Beim Radfahren vorhin fiel mir das hier ein:
Früh reißt sich der Tag
los. Eine Nebeldecke
liegt auf der Stadt. Herbst.
Mal sehen, was mir noch so einfällt. (Aber keine Angst, die kommen dann nicht gleich ins Blog …) Wer will auch? Drei Zeilen, erste Zeile fünf Silben, zweite Zeile sieben Silben, dritte Zeile wieder fünf. Na denn!
Hab ich dich also zum Dichten animiert? Freut mich :-) Sehr schön, dein Haiku. Und sehr schön auch die Nebelthematik. Das hat sowas Geheimnisvolles, aber auch etwas Beschützendes …
Aber mal ganz in Prosa: Blöd ist, dass ungefähr jeder zehnte Autofahrer trotz dichten Nebels kein Licht anmacht. Ist euch das auch schon aufgefallen?
Ja, Heike, Du hast mich inspiriert! :) Und weils so schön ist, kommt hier noch ein Haiküchen (Haikühchen?):
Mein Körper zehrt noch
vom Sommer. Licht im Herbstgrau
eines Regentags.
Die Autos und der Nebel und das Licht – ja, bei strömendem Regen und mieser Sicht fahren auch manche ohne Licht. Oder im Dunkeln. Vielleicht haben sie’s vergessen? Oder das Licht ist kaputt? Bei jedem zehnten? Ist mir auch ein Rätsel…
Das mit dem Autofahren ohne Licht mach ich demnächst mal zu einem Blogthema. Oder noch besser: Zu einer bundesweiten Initiative für mehr Licht im nebligen Alltag!
Aber zu deinem Haikühchen: Tierische Wortschöpfung :-) Auch wenn eine Verkleinerung der kürzesten Gedichtform weltweit vielleicht doch des Guten zu viel ist … Egal.
Gerade fällt mir auf, dass auch DIES im Grunde ein Haikühchen ist:
Sprach der Kuckuck zum
Hai: „Hi!“ Darauf der Hai zum
Kuckuck sprach: „Kuckuck“.
:-)
Oh, noch ein nettes
Haikühchen! Wo treffen sich
Kuckuck und Hai? Ei…
Ihr seid mir schon zwei Lyrikerinnen vor dem Herrn… oder: before the Lord! Ich bin ja in meinem Blog grad auf Denglisch unterwegs.
Gute Nacht, Judith