Mein Apfelsaft bevormundet mich

Mit dem Lesen höre ich auch nicht auf, wenn ich esse. Eine schlech­te Angewohnheit, ich weiß. Es ist ja nicht so, dass ich mich mit Buch an den Esstisch set­ze, aber die Etiketten, die Etiketten: Auf dem Joghurtbecher steht, woher die Kühe kom­men, auf der Käsepackung, wel­che Reifegrade man abpas­sen (und ver­pas­sen) kann, auf den Müslipackungen, war­um der Inhalt sooo gut und wert­voll ist.

Als ich neu­lich Apfelsaft trank und die Aufschrift las, fiel mir nicht nur ein Fehler auf (Vitamin-C-Bedarf), son­dern auch der leicht mis­sio­na­ri­sche Ton. Ganz schön anspruchs­voll! Dürfen auch Bewegungsmuffel und Fast-Food-Esser den Saft trinken?

2 Kommentare

  1. Der Satz ist wirk­lich eine sehr ver­que­re Art aus­zu­drü­cken, dass man sich nicht allein von Apfelsaft ernäh­ren soll. Passender find ich da was bei den Amis drauf­steht. Da steht dann bei der Cola bei­spiels­wei­se: Wasser, Zucker, Aroma. Und dar­un­ter: „Not a signi­fi­cant source of other nutrients.“

  2. Man könn­te den Satz bestimmt noch anders inter­pre­tie­ren, ist ja schon fast span­nend, so ein Grübelangebot auf einem Saftkarton…

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