A…kind

Da kann man stän­dig im Netz unter­wegs sein, alle mög­li­chen Blogs lesen und auch im „ech­ten“ Leben nicht im Glasturm sit­zen, und doch gibt es Worte, die man durch Zufall mit­be­kommt und dann stellt sich her­aus, dass sie erstaun­li­cher­wei­se gang und gäbe zu sein schei­nen. Heute las ich in einem Blog einen Artikel, in dem es um unsym­pa­thi­sche Kinder ging. Diese wur­den in den Kommentaren als „Arschl…kinder“ bezeich­net. Ich war leicht scho­ckiert, muss ich sagen. Ich fin­de auch, dass es unsym­pa­thi­sche Kinder gibt, sol­che, die ner­ven und mit denen man nichts zu tun haben will, aus wel­chen Gründen auch immer. Diese Kinder dann als „A…kinder“ zu bezeich­nen, ob in Gedanken, im Gespräch mit Freunden, im Blog oder sons­wo, fin­de ich hart. Die Kommentatorinnen besag­ten Blogartikels schie­nen das Wort zu ver­wen­den für einen „Typ“ von Kind, also wohl so wie „Streber“, „Petze“ usw. Dennoch fin­de ich: „A…kind“ geht gar nicht. Das Wort hat kein Kind ver­dient, so ner­vig, auf­dring­lich, gemein oder was auch immer das Mädchen oder der Junge einem Erwachsenen erschei­nen mag.

Die zwei­te Überraschung war dann, im Online-Duden „A…kind“ ein­zu­ge­ben und das Wort tat­säch­lich zu fin­den. Hier: klick. Liebe Duden-Wörtersammler! Eure Bereitschaft, den Leuten aufs Maul zu schau­en und aktu­ell zu sein, in Ehren. Aber „A…kind“ hät­tet ihr euch echt spa­ren kön­nen. Wenigstens hat das Wort bei der Häufigkeit aktu­ell nur einen von fünf mög­li­chen Strichen. Wenn das aller­dings schön wei­ter ver­wen­det wird, als wäre das ein stink­nor­ma­les Wort und als wür­de man damit nicht mal eben ein Kind als „A…loch“ bezeich­nen, ändert sich das wahr­schein­lich schnell. Ich schau in einem Jahr noch mal vor­bei und hof­fe, dass es bei die­sem einen Strich bleibt. Oder dass das Wort raus­fliegt, weil kei­ner es mehr verwendet.

Im aktu­el­len gedruck­ten Duden, 25. Auflage, steht das Wort übri­gens nicht.

Drehwurm

Als noch Sommer war, und es war ein guter Sommer, fin­de ich, war ich bei einem Stadtfest, und an einer der Buden, vor der ein Glücksrad stand, das stän­dig in Bewegung war, kleb­te die­ser Zettel: 1 Dreh 25 Cent, 5 Dreh 1 Euro. Und das war mal wie­der so ein Fall, bei dem ich erst gelacht habe, haha, das ist doch falsch!, und dann über­legt habe: Hm, und wie ist es richtig?

Zum Glück gibt es den Duden, sowohl auf Papier als auch online, und so hab ich nach­ge­schaut: Es gehen sogar zwei Varianten, näm­lich Drehe und Drehs. Und jetzt stellt euch das an der Bude, auf dem Zettel vor: 5 Drehs oder 5 Drehe. Und, mal ehr­lich: Das klingt doch genau­so falsch, nicht wahr?

Schöne Ecken: Schwarzenberg

Earnys Schöne-Ecken-in-Deutschland-Buch ist vor einer Woche in mei­nem Briefkasten gelan­det, heu­te wird es wie­der auf Reisen gehen, mit vier neu­en bekleb­ten und beschrie­be­nen Seiten. Als Kind hab ich gern und viel gebas­telt, das ist mir irgend­wann fast völ­lig abhan­den gekom­men. Für das Schöne-Ecken-Buch habe ich nun ein paar Stunden mit Stift, Schere und Leim han­tiert, und es war schön und gut. Mal nicht den (Computer-)Bildschirm anglot­zen oder „nur“ Bücher lesen, son­dern etwas Handfestes machen, bei dem es dann auch ein Ergebnis gibt. Das hat was.

Vier Seiten zu Schwarzenberg also, A5-Seiten, die viel zu wenig Platz boten für das, was man über eine Stadt schrei­ben könn­te, und sei sie noch so klein. Schwarzenberg hat rund 18.000 Einwohner und eine lan­ge Geschichte, um 1200 wur­de es gegrün­det. Die Altstadt ist rich­tig schön, ziem­lich klein, mit engen Gassen und alten Häusern, und von fast über­all sieht man Schloss und Kirche, die auf einem Fels, einem schwar­zen Berg, thro­nen. Schwarzenberg ist manch­mal ziem­lich ver­schla­fen, aber zugleich ist hier auch jede Menge los. Über eini­ges habe ich auf den vier Seiten geschrie­ben, zum Beispiel: die Freie Republik Schwarzenberg, was man im Wald so alles machen kann (wir haben hier viel Wald), die Altstadt, die Sage vom Totenstein.

Wer mehr wis­sen will, kann in mei­nem ande­ren Blog vor­bei­schau­en, dem Schwarzenberg-Blog. Oder ein­fach mal nach Schwarzenberg kommen. :)

Wie Earny das Ganze erklärt: Die schöns­ten Ecken Deutschlands