Prag

Eigentlich woll­ten wir nach Paris. Aber vier Tage Paris, da wäre der Weg fast das Ziel gewe­sen, und so kam Prag ins Spiel. Das geht mit dem Auto, das ist nicht so weit weg. Und wir waren erst ein­mal dort gewe­sen, jeder für sich vor Jahren (man könn­te fast sagen: vor Jahrzehnten), auf Klassenfahrt. An die­se Tage in Prag kann ich mich nicht im Geringsten erin­nern. Völlig aus­ge­löscht, alles. Vielleicht war es nur ein Tagesausflug? Müsste ich jeman­den fra­gen, der mit mir dort war, und die sind in alle Winde verweht.

Das Einzige, das sich ver­hakt hat im Gehirn, ist das Goldene Gässchen. Aber mehr ein Gefühl als Bilder. Schon komisch, wie sich das ver­flüch­tigt, man will es fest­hal­ten, man müss­te alles aufschreiben.

Nun waren wir also wie­der da, in Prag. Diesmal mit offe­nen Augen und mit Zeit. Im Goldenen Gässchen sind wir an einem Abend gewe­sen, nach 18 Uhr. Ein Mann ging mit einem gro­ßen Schlüsselbund von Haus zu Haus und ver­schloss die Türen, die letz­ten Touristen vor sich hertreibend.

Auf dem Hradschin. Wie das Gebäude im Spiegel heißt, weiß ich nicht mehr. Es stand in der Nähe der Alten Stadtmauer.

Ritter Georg scheint auch so ziem­lich über­all gewe­sen zu sein. In Moskau, in Schwarzenberg, in Prag …

Muss auch mal sein: Die Karlsbrücke am frü­hen Abend, im Gegenlicht. Man stel­le oder set­ze sich an den Rand und beob­ach­te Leute. Ich bin kläg­lich geschei­tert bei mei­nem Versuch, die Menschen einem Land zuzu­ord­nen. Sie sehen alle gleich aus – und alle besonders.

Trabi ( oder doch Trabbi?) auf Beinen im Garten der Deutschen Botschaft in Prag. Das ist ein ziem­lich feu­da­les Haus, mit Park gleich neben­an. Der Trabi ist von David Černý (hat auch eine Website, ich hab mich grad echt erschreckt ;)), eine Erinnerung an die Leute aus der DDR, die 1989 über Prag aus ihrem Land weggingen.

Ganz schön viel los hier, am Wenzelsplatz. Links und rechts Geschäfte und Fressläden, in der Mitte Verkehr. Und über­all vie­le, vie­le Menschen.

In Prag muss­te ich stän­dig nach oben star­ren, es gibt so viel zu sehen.

Gegensätze, na klar. Das Tanzende Haus, Dekonstruktivismus (muss­te ich nach­schau­en, wuss­te ich nicht).

Gut für Orientierungslose: Man sieht gleich, in wel­chem Land man ist (wenn man die Flagge kennt).

Ja, das ist immer noch Prag. An der Moldau, nach dem Regen, des­we­gen für kur­ze Zeit ohne Menschen. Die waren alle nass gewor­den und muss­ten sich umzie­hen. Denke ich mal.

Im Café Imperial. (Das ist für Dich, Julia. :) Und wir haben nicht mit Gebäck gewor­fen, nein. Dafür war es wirk­lich zu fein dort.)

Im Kommunismusmuseum (ver­wir­ren­des Wort, oder?) waren wir nicht. In kei­nem Museum, um genau zu sein. Wir muss­ten ja durch die Stadt lau­fen und alles sehen. Schön war’s. Auf bald!

5 Kommentare

  1. Love, love, love!!!

    Andrea, du Engel, dan­ke – die Parkbank an der Moldau erken­ne ich, glau­be ich, wie­der; in dei­nem Rücken müss­te die Philosophische Fakultät gestan­den haben, mei­ne Uni! Und mein Imperial, achach­ach … Ich füh­le mich gera­de so beseelt durch die Bilder! Jetzt, wo ich es sehe, wüss­te ich noch so viel mehr, wohin ich dich gern schi­cken wür­de! :-) War der Tipp noch aktu­ell, dass man nach 18 Uhr nicht mehr für den Eintritt ins Goldene Gässchen zah­len muss?

  2. @Nikana: Danke und ja, Du soll­test mal wie­der nach Prag. ;) Denn auf Deine Fotos wäre ich auch SEHR gespannt. :)

    @Julia: Ich glau­be, Engel hat mich noch nie­mand genannt, jeden­falls nicht in letz­ter Zeit. ;)

    Neue Prag-Tipps neh­me ich mit Kusshand, denn wir wer­den bald wie­der hin­fah­ren, den­ke ich. War zu schön dort.

    Der Tipp mit dem Goldenen Gässchen war aktu­ell, ja, und lie­ben Dank noch mal dafür. Wir sind an dem Tag extra ein zwei­tes Mal den Hradschin hoch­ge­klet­tert, und dann war es dort fast men­schen­leer. Die Burg wird auch gern als Kulisse für Hochzeitspaare genom­men, haben wir gemerkt, allein zwei Paare mit Fotografen an einem Tag. 8)

  3. Bei uns stand eigent­lich auch eine Klassenfahrt in der 12 nach Prag auf dem Programm. Doch dann: Tschernobyl. Und aus Prag wur­de Konstanz am Bodensee… Das ist jetzt schon ewig her – und dei­ne Bilder haben mir gezeigt: Ich muss unbe­dingt doch mal nach Prag!

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