Vergaß dei Hamit net!

Sächsisch ist ja, mil­de aus­ge­drückt, nicht gera­de beliebt – heißt es zumin­dest. Warum auch immer, denn mal ehr­lich: Ob man Schwäbisch, Bayrisch und all die ande­ren Dialekte schön oder zum Wegrennen fin­det, ist Kopfsache. Wie das Erzgebirge in all den frag­wür­di­gen Statistiken zur Beliebtheit von Dialekten abschnei­det, weiß ich nicht. Aber ich mag das Erzgebirgische, auch wenn ich auf dem dia­lek­ta­len Ohr größ­ten­teils blind bin. Sozusagen.

Ein erz­ge­bir­gi­scher Dichter, der so schnell nicht ver­ges­sen wer­den wird, ist Anton Günther. Er leb­te von 1876 bis 1937. Geboren wur­de er in Gottesgab (Boži Dar), dort starb er auch. Er stamm­te aus einer armen, kin­der­rei­chen Familie. Anton Günther mach­te eine Ausbildung zum Lithografen, spä­ter bewirt­schaf­te­te er den Hof sei­nes Vaters. Weil das hin­ten und vorn nicht reich­te, trat er auch als Sänger und Musiker auf, er schrieb selbst Lieder. Viele wer­den noch immer gesun­gen, eins von ihnen ist „Vergaß dei Hamit net“. Anton Günther muss sei­ne Heimat, das Erzgebirge, geliebt haben. 1937 hat er Selbstmord begangen.

- Anton Günther in der Wikipedia: de.wikipedia.org

- Anton Günther im Projekt „Sächsische Biografie“: www.saebi.isgv.de