„Cholesterin selbst senken in 10 Wochen“ von Dr. med. Ramon Martinez

Wie der Titel schon sagt, ist das kein Ratgeber, in dem man nur von A nach B lesen soll, son­dern das Motto lau­tet: mit­ma­chen. Das Buch ist auf zehn Wochen ange­legt und hat dem­entspre­chend zehn Kapitel. Der Autor emp­fiehlt, sich pro Woche ein Kapitel vor­zu­neh­men und es auch mehr­mals zu lesen. Denn klar: Wenn man etwas in einem Rutsch durch­liest, bleibt zwar eini­ges hän­gen, aber oft nicht genug. Und wenn man das Buch nach ein­ma­li­gem Lesen weg­stellt, sind auch manch­mal gleich gute Ideen und Vorsätze futsch.

In einer Woche schafft man locker ein Kapitel, und das Lesen kann trotz des Themas (Cholesterin!) sogar Spaß machen, da das Buch infor­ma­tiv, prak­tisch und gut ver­ständ­lich geschrie­ben ist und die Tipps zum gro­ßen Teil leicht umzu­set­zen sind. Ein Pluspunkt ist auch die Gestaltung des Buches: Die Seiten sind nicht über­la­den, sie haben einen brei­ten frei­en Rand. Aufgelockert wird der Text durch Fotos, Tabellen sowie far­big unter­leg­te kur­ze Tipps und Infos.

Los geht es in Woche und Kapitel eins mit einem Überblick über aktu­el­le Fakten zu Cholesterin und zur Cholesterinsenkung. In den fol­gen­den Kapiteln stellt der Autor diver­se Möglichkeiten vor, wie man den Cholesterinspiegel ohne Medikamente sen­ken kann, Themen sind unter ande­rem: die rich­ti­gen Fette, LDL und HDL, Fischfett, Mittelmeerkost, Transfettsäure, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Kohlenhydrate, Alkohol, Ballaststoffe, Training, Mikronährstoffe, Übergewicht, Stress, Rauchen. Im letz­ten Kapitel sind dann cho­le­ste­rin­sen­ken­de Medikamente und natür­li­che Mittel dran.

Der Autor, Dr. med. Ramon Martinez, ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Hypertensiologie (Bluthochdruck) und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am St. Sixtus-Hospital in Haltern. Ein Experte also, der nicht nur sei­nen Klinikjob macht, son­dern auch Patientenseminare ver­an­stal­tet. Was die­ses kur­ze Profil ver­spricht, hält das Buch: „Cholesterin selbst sen­ken in 10 Wochen“ bie­tet jede Menge gut auf­be­rei­te­te Informationen, prak­ti­sche Tipps und vor allem – Motivation. Viele klei­ne Dinge las­sen sich schnell ändern und wel­chen Effekt schon klei­ne Änderungen haben kön­nen, erwähnt der Autor immer wie­der am kon­kre­ten Beispiel.

Das Buch ist natür­lich für Leute inter­es­sant, die einen zu hohen Cholesterinspiegel haben, aber auch für alle, die sich ein­fach zu dem Thema infor­mie­ren wol­len. Mein Fazit: ein rich­tig guter Ratgeber.

Dr. med. Ramon Martinez: Cholesterin selbst sen­ken in 10 Wochen. Selbsthilfeprogramm für Betroffene
Lektorat: Dagmar Fernholz
265 Seiten
hum­boldt 2018
ISBN 978–3‑86910–335‑8
19,99 Euro

„Das 5‑Minuten-Body-Anti-Aging-Programm“ von Manuel Eckardt

Keine Frage, das mit dem Motivieren hat Manuel Eckardt drauf, man star­tet neu­gie­rig in das Buch und bleibt dran, die 160 Seiten lesen sich schnell, auch wenn es nicht wenig Text ist, der in zwei Spalten geglie­dert wur­de und zunächst fast gänz­lich ohne Bilder aus­kommt. Schon auf dem Cover ver­spricht der Autor der Leserin, dem Leser, dass sein „5‑Minuten-Body-Anti-Aging-Programm“ das bio­lo­gi­sche Alter „ab sofort“ sen­ke. Wie das geht?

Zunächst wirft Eckardt einen Blick auf die Lebensjahrzehnte des Menschen und kommt zu dem Ergebnis, dass bis drei­ßig, vier­zig der Körper in der Regel ganz gut funk­tio­niert, irgend­wann aber der Verfall begin­ne. Dieser Verfall kön­ne auf­ge­hal­ten bzw. sogar umge­kehrt wer­den, wenn man – salopp gesagt – das tut, was der Autor empfiehlt.

Eckardts Programm umfasst: Bewegung, ent­spre­chen­de Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Wasser. So sim­pel also, und der Autor ver­packt das auch in ein­fa­che, moti­vie­ren­de Worte, all­zu wis­sen­schaft­lich wird es nicht. Dem Thema „Bewegung“ ist das letz­te Drittel des Buches gewid­met, und hier gibt es jede Menge Fotos. Für vier Wochen hat der Autor ein Training zusam­men­ge­stellt, für jeden Tag ein ande­res 5‑Minuten-Programm mit jeweils fünf Übungen. Diese sind auf der lin­ken Seite kurz und knapp erklärt, auf der rech­ten Seite pro Übung mit je vier klei­nen Fotos illus­triert. Man kann sich aber auch via App oder online Trainingsvideos anschau­en und direkt mit­ma­chen. Jede Woche wer­den nach­ein­an­der sie­ben Körperpartien trai­niert, an Tag 1 Brust und Bauch, an Tag 2 Beine, an Tag 3 Rücken und Bizeps usw.

Das ist ein guter Ansatz, fin­de ich, sich jeden Tag fünf Minuten bewusst bewe­gen kann sicher einen Effekt haben, nicht nur unmit­tel­bar auf den Körper, son­dern auch auf die Einstellung zu Sport und Bewegung. Zum Thema Ernährung bzw. zu den Makronährstoffen, wie es im Buch heißt, also Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß, schreibt der Autor nicht viel, aber ich habe für mich ein paar Tipps mit­ge­nom­men. Wasser soll man nach Eckardt sehr viel trin­ken, viel mehr, als gemein­hin emp­foh­len wird, und das ist eine Sache, bei der man mei­ner Meinung nach bei Hausarzt/Hausärztin nach­fra­gen soll­te, was er/sie davon hält. Das gilt auch für das gefühl­te Lieblingsthema des Autors, die Nahrungsergänzungsmittel bzw. Mikronährstoffe: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren.

Am Anfang des Buches fin­det sich eine Tabelle, eine Übersicht über 47 Mikronährstoffe, dazu jeweils die Einnahmeempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sowie von Manuel Eckardt. Die Werte bei Eckardt sind fast immer deut­lich höher und allein die Vorstellung, täg­lich hohe Dosen von 47 Nahrungsergänzungsmitteln zu neh­men, erscheint mir gru­se­lig. Aber nur das habe den gewünsch­ten Effekt und bewir­ke eine Verjüngung, erklärt Manuel Eckardt spä­ter im Buch aus­führ­lich, und schäd­lich sei­en die Dosen auch nicht. Das sehen etli­che Expertinnen und Experten aller­dings anders, hier­zu soll­te man sich also gründ­lich infor­mie­ren und unbe­dingt die Hausärztin bzw. den Hausarzt fra­gen. Der aktu­el­le Stand scheint zu sein, dass Nahrungsergänzungsmittel durch­aus uner­wünsch­te Nebenwirkungen haben können.

Ein inter­es­san­ter Ratgeber also, aus dem ich mir eini­ges mit­ge­nom­men habe, bei dem man aber auch das ein oder ande­re kri­tisch hin­ter­fra­gen kann. Der Autor weist selbst auf der ers­ten Textseite dar­auf hin, dass es sich um „Anregungen“ han­de­le, die auf Selbsterfahrungen und Erfahrungen aus sei­nem beruf­li­chen Alltag beruh­ten, dass nichts schäd­lich sei, man im Zweifel aber den Arzt fra­gen solle.

Manuel Eckardt: Das 5‑Minuten-Body-Anti-Aging-Programm. Das bio­lo­gi­sche Alter ab sofort senken
Lektorat: Linda Strehl
166 Seiten
hum­boldt 2018
ISBN 978–3‑86910–328‑0
19,99 Euro

„Verspannungen sanft lösen“ von Dr. med. Ellen Fischer

Viel sit­zen, viel ste­hen, immer die­sel­ben Bewegungen machen und zu wenig bewe­gen – so geht es vie­len, und irgend­wann wird das zum Problem. Dann merkt man den Rücken, den Nacken, die Schultern, die Hüfte, die Knie und ver­steht, dass man etwas ändern muss, wenn man nicht dau­ernd mit Schmerzen zu tun haben will. Bis Anfang drei­ßig ver­zei­hen die Muskeln viel, schreibt Ellen Fischer gleich am Anfang des Buches, aber dann bau­en sie irgend­wann ab.

Die Muskeln, eine span­nen­de Sache! Um sie geht es also im Buch, und zwar im ers­ten Teil eher theo­re­tisch: „So funk­tio­nie­ren Muskeln“, und im zwei­ten prak­tisch, mit Übungen: „So lösen Sie Verspannungen“. Auf den ers­ten Teil soll­te man aller­dings auf kei­nen Fall ver­zich­ten, denn bei aller Theorie steckt er vol­ler wert­vol­ler prak­ti­scher Tipps. Man erfährt, wie Muskeln auf­ge­baut sind und wie sie funk­tio­nie­ren, wie Verspannungen ent­ste­hen und man Entspannung fin­det und was man bei aku­ten und chro­ni­schen Schmerzen machen kann.

Damit Muskeln mög­lichst schmerz­frei und ent­spannt sind, muss man in guter Kondition sein. Wie man die Kondition – Kraft, Ausdauer, Koordination, Dehnfähigkeit und Schnelligkeit – ver­bes­sern kann, beschreibt die Autorin kurz und über­sicht­lich. Logisch, dass beim Thema Muskeln und Training der Muskelkater Erwähnung fin­det: Muskelkater sei auch „auf mikro­sko­pisch klei­ne Risse in den Muskelfasern und dem sie umhül­len­den Bindegewebe zurück­zu­füh­ren“ und der Schmerz „ein ein­deu­ti­ges Zeichen dafür, dass die Muskulatur über­for­dert wur­de – was nicht zur Verbesserung der Kondition beiträgt.“

Muskeln und Faszien sind nicht zu tren­nen, aber wie war das mit dem Faszientraining und der Faszienrolle? Wer schon mal mit einer sol­chen Faszienrolle trai­niert hat, weiß, dass das durch­aus unan­ge­nehm wer­den und weh tun kann. Durch zu viel Druck könn­ten zar­te Faszien sogar zer­ris­sen wer­den, erklärt die Autorin: „Wenn es weh tut, soll­ten Sie das als Warnsignal ernst neh­men. Glauben Sie nie­man­dem, der behaup­tet, es sei gut für die Gesundheit, sich zu quälen!“

Schön, dass das mal jemand so klar und deut­lich sagt. Ich fin­de zum Beispiel Rückenmassage gut und muss­te mir kürz­lich eine neue Physiotherapeutin suchen, weil die, bei der ich bis­her war, weg­ge­zo­gen ist. Bei der ers­ten Nachfolge-Kandidatin wäre ich wäh­rend der Massage zeit­wei­se fast die Wände hoch­ge­klet­tert, so schmerz­haft war es. „Streicheln bringt ja nichts“, mein­te die Physiotherapeutin im Anschluss. Und ich such­te mir eine neue. Ein biss­chen auch, weil ich in die­ser Zeit in Ellen Fischers Buch die­sen Satz las: „Schmerzhaftes Durchkneten oder for­cier­tes Dehnen von Muskeln über die Schmerzgrenze hin­aus ist oft eher kontraproduktiv.“

Sehr inter­es­sant fand ich auch die Ausführungen der Autorin zum Thema Überbeweglichkeit. Wer sich beim Yoga extrem deh­nen kann, im Stehen mit durch­ge­streck­ten Beinen die Hände ein­fach so auf den Boden bekommt oder die Finger aus Spaß grau­sig ver­biegt, ist nicht unbe­dingt beson­ders gut in Schuss, son­dern viel­leicht über­be­weg­lich. Damit das nicht zu Problemen führt, soll­te man „sich beim Dehnen eher zurück­hal­ten und etwas mehr für die Kraft tun“, so die Autorin.

Am Ende des ers­ten Teils sind auf Fotos häu­fig ver­spann­te Muskeln gekenn­zeich­net und es wird auf die pas­sen­den Übungen im zwei­ten Teil ver­wie­sen. Ebenso fin­det sich im Buchumschlag eine Übersicht, wel­che Übungen bei wel­chen Schmerzen gut geeig­net sind.

Man kann sich jetzt schon den­ken, dass die Übungen eher sanft und nicht schmerz­haft sind. Wie der Titel des Buchs ver­rät, han­delt es sich um osteo­pa­thi­sche Techniken, zum Beispiel geziel­te Positionierung und sanf­ter Druck. Man braucht als Hilfsmittel Dinge wie eine Matte, eine Wärmflasche, Kissen und klei­ne Bälle, nichts Außergewöhnliches. Die Übungen ste­hen nicht iso­liert da, es gibt immer umfas­sen­de Erklärungen und Tipps. Sie sind Schritt für Schritt genau erklärt, dazu kom­men ein oder mehr Fotos. Ich habe bis­her zwei Übungen aus­pro­biert und sie als ange­nehm emp­fun­den. Ob sie etwas bewir­ken, wird die regel­mä­ßi­ge Anwendung und die Zeit zeigen.

Die Autorin betont auch, dass Entspannen allein nicht genug ist. Um „die mus­ku­lä­re Balance wie­der­her­zu­stel­len“, muss im ers­ten Schritt der ver­spann­te Muskel ent­spannt, im zwei­ten Schritt aber auch sein geschwäch­ter „Gegenspieler“ trai­niert und gestärkt wer­den. Schwerpunkt die­ses Buches ist aller­dings das Lösen von Verspannungen, und dar­über erfährt man bei der Lektüre tat­säch­lich jede Menge. Die Ausführungen der Autorin lesen sich gut und ver­ständ­lich, sel­ten war es für mei­ne Begriffe zu „fach­lich“, aber das kann man dann auch mal igno­rie­ren oder auf spä­ter ver­schie­ben. Kurzum: Ich fand die­ses Buch sehr infor­ma­tiv und hilfreich.

Dr. med. Ellen Fischer: Verspannungen sanft lösen. Selbsthilfe mit osteo­pa­thi­schen Techniken
Lektorat: Annette Gillich-Beltz
169 Seiten
hum­boldt 2018
ISBN 978–3‑86910–326‑6
19,99 Euro