Ganz ohne Pflanzen geht es bei mir nicht, und so habe ich Pflanzen in der Wohnung, auf den Fensterbrettern und auf dem einen Beet, das zur Wohnung gehört. Früher dachte ich immer, ich hätte den grünen Daumen, aber ich hab im Laufe der Zeit mitbekommen, dass der allein nicht reicht – man muss auch mit Schädlingen und Pflanzenkrankheiten zurechtkommen, sonst wirft man früher oder später frustriert das Handtuch. So ist die eine oder andere Pflanze, die ich jahrelang mit Wasser und Liebe gepflegt habe, letztendlich doch auf dem Komposthaufen oder im Müll gelandet, und Wunderheilungen gab es eher nicht, jedenfalls erinnere ich mich an keine.
Nach Plan gieße ich längst nicht mehr, und manchmal vergesse ich die Pflanzen auch. Das scheint ihnen allerdings ganz gut zu bekommen, jedenfalls besser als zu viel Wasser. Drei Pflanzen steuere ich zur Balkongarten-Blogparade bei, los geht es mit Dill.
Dill wächst gut im Beet und auf dem Fensterbrett, so hat man immer frisches Kraut für den Salat, einen tollen Duft für die Nase – und wenn man den Dill großwerden und blühen lässt, macht er sich auch gut in der Vase, ob allein oder im bunten Blumenstrauß.
Pflanze zwei ist ein Brutblatt, konkret eine Kalanchoe daigremontiana. Die sind genügsam, brauchen jedoch ordentlich Sonne. Das Besondere an ihnen ist, dass sie auf ihren Blättern ihren Nachwuchs produzieren, und das ziemlich fleißig. Zurzeit stehen die Mini-Brutblätter auf dem Fensterbrett, im Herbst wandern sie natürlich wieder rein. Woher sie kommen, weiß ich nicht, auf einmal sind sie im Topf einer anderen Plfanze gewachsen. Vielleicht hatte ich die Senker in die Erde gesteckt und sie dann vergessen … Ich bin jedenfalls gespannt, wie sie groß aussehen werden, womöglich klopft dann auch die Erinnerung wieder an.
Von Pflanze drei weiß ich den Namen nicht (mehr). Falls jemand Mister X kennt, sage er bitte Bescheid. Wenn ich noch in Leipzig wohnen würde, könnte ich im Zoo nachschauen, denn im Tropenhaus (gibt es das überhaupt noch?) ist diese Pflanze in einem Glasdingens. Der Name steht außen auf einem Schildchen, ich hatte ihn gesehen und – vergessen. Diese Pflanze sieht spannend aus, finde ich, ein kahler Stiel, der sich oben verdickt, und dort wachsen die Blätter. Wenn sie abfallen, bleiben am Stiel Narben, die ein Muster bilden. Mister X kann ganz schön groß werden. Ist anspruchslos und hat winzige Blüten am Stängel, aus denen dann Samenkörner werden, die die Pflanze mit Verve durch die Gegend schleudert.