Irgendwas ist hier komisch, dachte ich, als ich in einem Newsletter das hier las: „Kinder vor Sprachrückständen bewahren“ (Quelle: Deutsche Liga für das Kind, Newsletter Nr. 341 vom 11. Januar 2010, Punkt 7).
Rückstand: Vor langen Jahren, ich war vielleicht zehn, veranstaltete meine Schule einen Wettkampf im Skilaufen. Ich war und bin nicht die Sportlichste, aber weil ich gut wegkam, war ich schnell ganz vorn – unglaublich! An zweiter Stelle! Anstatt die Erste zu überholen, begann ich, mit ihr zu diskutieren. Sie solle mich vorbeilassen, ich wäre schneller. Natürlich ließ sie mich nicht vorbei, und ich wurde Zweite. Fragt nicht. Ich weiß nicht, ob ich mich da richtig erinnere, aber gestritten haben wir, das steht fest … Ich hatte also einen Rückstand, und weil ich nicht überholte, blieb es auch dabei.
Rückstände: Weihnachten ist vorbei, hapüh. Ich verweigere mich der Schenkerei nicht und ich hab auch nicht den Mut zur Geschenkediät. In der Weihnachtswoche war ich also fleißig am Verpacken der Geschenke. Übrig blieben Geschenkpapierstücke, die zu klein abgeschätzt waren oder Ecken, die weggeschnitten werden mussten. Geschenkpapierrückstände, was für ein Schicksal.
Ein Kind kann einen Sprachrückstand haben, haben viele Kinder dann Sprachrückstände? Oder doch einen Sprachrückstand? Sind Sprachrückstände das, was bei der Verarbeitung der Wörter und Bearbeitung der Texte übrigbleibt? Hier ein „s“, da ein „liebe“, dort ein „bitte“… Und so weiter. Was habt Ihr so für Sprachrückstände?