Vor einem Jahr, am 26. März 2009, einem Donnerstag, schrieb ich den ersten Artikel fürs Querbeet-Blog: „Lecker essen mit Farbstoff und Aroma“. Der Post, den Ihr heute hier lest, ist der 171.
Diese Zahl nehme ich mit in mein kleines Spiel. Dafür brauche ich vier CDs von Element of Crime, nämlich
- Damals hinterm Mond (1991)
- Weißes Papier (1993)
- Die schönen Rosen (1996)
- Romantik (2004)
Die ersten Wörter der zehn beziehungsweise elf Lieder jeder CD, insgesamt 171 Wörter, ergeben – was? Irgendwas. Ich will doch nur spielen…
(1) Das Leben lief im Schweinsgalopp / Jetzt sitzen wir schon wieder hier / Schöne Menschen, wo du immer hinsiehst / Ein völlig nutzloser Mensch steht auf / Der Kopf gewaschen / Den Kragen hat er umgedreht / Drüben am Horizont / Ein schmaler Streifen Schenkel / Wie es mir geht / Kauf dir ein Säckchen voll Blei /
(2) Ich warte am Bahndamm / Im Gepäck nicht mehr als sieben Sachen / Das Glas, aus dem du nie getrunken hast / Draußen hinterm Fenster / Ein alter Mann / Öffne nicht die Zähne / Merkst du / Ihr Herz ist kalt / Getrunken hab ich wenig / Laß mich noch eine rauchen, dann auf / Ich nehm deine Katze /
(3) Wir hocken uns traurig / Mit zitternden Händen / Über Nacht / Ich schreibe deinen Namen / In meinem Schädel / Ich laufe wie ein Trottel / Kurz vor der ersten Straßenbahn / Braungebrannte Arme / See them tumbling down / Freut mich /
(4) Ich liege nur noch hinterm Haus / Am Ende der Straße / Wir haben viel zu lang geschlafen / Siehst du diesen Teller / Nimm die Hände / Ich wisch / Alle vier Minuten / Es regnet / Wann kommt der Wind / Ich weiß auch noch nicht /
Hehehe, ist das die High-Fidelity-Version von Haikus?
Wünsche alles Gute und möglichst gesundes Weiterleben für queerbeet!
Schönes Spiel! Mein Favorit ist Nr. 3. Herzlichen Glückwunsch. liebe Andrea zum einjährigen!
Herr Beethoven! Queerbeet! Hat aber auch was, wenns so geschrieben ist… ;) (High-Fidelity-Haikus – ich bin beeindruckt und sag mal einfach Ja…)
Silke: Man kann da ewig herumspielen. So bei Tage klingt es etwas abgehackt, aber schön wars. :)
Das ist mir jetzt aber peinlich, dass ich diesen Geburtstag völlig verpasst habe … Wie kann ich das denn wiedergutmachen? Einen herzlichen Glückwunsch nachträglich zunächst! Element of Crime mochte ich übrigens genau so lang, bis Sven Regener „Herr Lehmann“ geschrieben hat. Was jetzt vermutlich niemanden interessiert. Bis nächstes Jahr, ich hoffe, dann bin ich pünktlicher. ;-)
Bei mir hatte „Herr Lehmann“ nicht diese Wirkung… Was hat Dich denn da abgeschreckt, frag ich jetzt mal neugierig?
Ich kannte das Buch nicht, als ich an einem schicksalsträchtigen Tag vor etwa fünf oder sechs Jahren eine Buchhandlung betrat, um mich nach einigen unschönen Aufgaben mit einem Hörbuch zu belohnen. Ich hatte früher ein merkwürdig stark ausgeprägtes Vertrauen in den Geschmack von Buchhändlerinnen, ist übrigens vorbei! Zwei Kollegen dort überschlugen sich vor Eifer, als sie beschworen, „Herr Lehmann“ sei das witzigste Hörbuch, das sie je gehört hätten. Vielleicht wäre es nicht so grausig gewesen, wenn Sven Regener nicht selber lesen würde! Man sollte doch denken, ein Sänger habe dafür ein gewisses Talen, oder? Ich hab nie, niemals jemand anderen so monoton, unbetont und nervenzersägend sprechen gehört. Der hat mich in den Wahnsinn getrieben. Ich hab’s tapfer bis zum Schluss ertragen, ich wollte wissen, wann ein Witz kommt. Mag wirklich sein, dass ich das Buch sogar gemocht hätte, zumindest hätte ich es vielleicht nur achselzuckend weggelegt, statt es so leidenschaftlich zu hassen wie die CDs. Ich werde es nie erfahren.
Bei Kaminer kenne ich das Phänomen übrigens genau umgekehrt: Bei seinen Lesungen lache ich Tränen, während ich dieselben Geschichten, wenn ich sie selber lese, meist nur platt, oberflächlich und merkwürdig unlektoriert finde. So viel dazu. ;-)
So kanns kommen… Das Hörbuch kenne ich nicht, zum Glück vielleicht. ;)