… heute gehts auch ohne ihr. Ja, klar, eigentlich kein Fall für den Dativ, aber manchmal ist der Reim einfach zu stark und ich bin zu schwach, ihm zu widerstehen.
Bescheidenheit: Ich glaube, dass nicht nur das Wort vom Aussterben bedroht ist. Wenn man etwas verkaufen will, gibt es die, die (sich) verkaufen können und die, die es nicht können. Wenn etwas angeboten wird, nimmt man es – oder lässt es bleiben. Diese Zeit ist eine, in der das Konzept „Bescheidenheit“ keinen Platz mehr hat. Warum sollte man sich auch kleiner machen, als man ist – und nicht einfach z.B. ein Lob akzeptieren und „Danke“ sagen?
Letzte Woche bin ich auf Werbung gestoßen, bei der mir das Wort „Bescheidenheit“ in den Sinn kam. Ganz süß fand ich das, aber auch irgendwie dumm. Da wird eine Musik-CD beworben, und ganz groß steht auf dem Poster: „bisher einmalig“. Da fehlt doch noch was, ich ergänze mal: „unseres Wissens bisher einmalig“. Na, Verkaufen geht so nicht …
Hihi, ja das ist süß.
Letztens dachte ich auch darüber nach. Ich meine, wer glaubt den ganzen Mist denn noch, den einem die Werbung erzählt? Dass man nach dem-und-dem Genuss ein glücklicherer Mensch wird. Dass einem die Frauen hinterherlaufen, wenn man nur das richtige Deo benutzt. Oder die richtigen Pralinen kauft. Das sind nette (und meist dumme) Stories, denen aber die Glaubwürdigkeit völlig fehlt.
Wie viel besser gefällt mir eine Werbung von, tja, ich hab jetzt leider den Namen des Herstellers vergessen, aber ein Herr spricht in die Kamera und erzählt, dass in Deutschland produziert wird, dass mit Hilfe von Kurzarbeit die Krise umschifft wurde und dass sie so-und-so vielen Menschen Arbeit geben.
Klar, das wirkt etwas unbeholfen, aber gleichzeitig auch glaubwürdiger. Blöd jetzt, dass ich den Namen nicht mehr weiß, ein Schelm, wer Böses dabei denkt. (=
Hm, vielleicht glaubt das niemand, aber es wirkt trotzdem, fürchte ich. Bei Kindern zum Beispiel, die noch nicht die Erfahrung und den Überblick haben, wobei Letzerer ja auch vielen Erwachsenen fehlt.
Ein Problem ist ja, dass wir uns ständig entscheiden müssen, da wir eigentlich nichts mehr selbst herstellen – es fängt schon beim Urschleim an: Kaufe ich die Butter, die ich am günstigsten bekomme, die „Bio“ ist, die mir tolle Cholesterinwerte verspricht, oder? Verkaufen müssen sich ja alle, ob über den Preis oder über Werbung.
Die Werbung mit diesem Unternehmer aus D. kenne ich nicht, ich schau ja nicht TV. ;) Aber wenn es auch noch so natürlich rüberkommt: Das ist Werbung, das hat jemand geschrieben, das ist nicht spontan, das ist Kalkül. Und wir wissen nicht, ob alles der Wahrheit entspricht, was da erzählt wird …
Das ist wirklich ein Thema ohne Fass und Boden. :)
Guck mal auf dieser Website, ganz oben links:
http://www.siegerl-getraenkeheimdienst.de/
Ich bin immer wieder fasziniert, wenn mir ein Lieferwagen mit diesem Aufdruck entgegenkommt. Die Botschaft ist so herrlich selbstbewusst „Ey, uns gibt es nur im Siegerland – EAT THIS!“ Moni’s (sic) und Buggi’s (sic) beliefern übrigens unsere Bürogemeinschaft – wir haben uns dem Verkaufsargument einfach ergeben … ;-)
Wofür steht da nur Buggi? Burghard? Mir fällt nix ein … :)
Nur 1x in Deutschland, ja, das wird wohl auch immer seltener. Lauter Ketten, überall, vom Bäcker über den Fleischer, Supermarkt sowieso. Man könnte glatt ein Erkennungszeichen draus machen, für Einzelhändler, die das auch wirklich sind, damit man gezielt bei ihnen einkaufen kann, wenn man mag …