Ruhig war es hier. Nun, ich habe Urlaub auf dem Dorf gemacht. Keine Zeitung gelesen, kein Radio gehört, aufs Internet verzichtet. Zwei Wochen lang! Die Frösche im Teich nebenan quakten rund um die Uhr, die Nächte waren stockduster, Essbares und Trinkbares gab es im Dorf wochentags nicht zu kaufen. Die Hofschweine mampften Löwenzahn und an einem Sonntag sehnte ich mich nach einem Eis (es gab keins).
Ihlow heißt das Urlaubsdorf, es befindet sich recht nah an der polnischen Grenze. Da hat ja fast alles ein „ow“ am Ende. Wenn ich meine Wanderkarte konsultiere, finde ich: Batzlow, Drehnow, Fehrow, Grunow, Hönow, Ihlow, Kuschkow, Lichtenow, Mahlow, Prädikow, Reichenow, Storkow, Tornow, Waldow. Vierzehn, immerhin! Ob man das Alphabet komplett bekommen könnte, weiß ich nicht, vielleicht findet ja jemand noch mehr „ows“ …
Gestolpert …
… bin ich letztens über zweierlei. Erstens in einem Zeitungsartikel zum Thema Motorradfahren über die „Beitragsfreiheit“. Mir ist sehr danach zumute, über dieses Wort zu meckern, aber da es mich dazu gebracht hat, mir mal wieder paar Gedanken zum Begriff „Freiheit“ zu machen, lass ich das bleiben. Zweitens las ich an der Anschlagtafel vor einer Kirche die Gemeindetermine, Vorkurrende, Familienkreis … Jetzt kommt’s: Frauendienst daundda, dannunddann, Männerwerk daundda, dannunddann. Frauendienst und Männerwerk. Hm …
Krimisucht und „Unschuldsengel“
Liebe C., dir habe ich es zu verdanken, dass ich ein BISSCHEN krimisüchtig bin. Damals, vor mittlerweile doch recht vielen Jahren, hast du mir immer mal Krimis aus deiner großen Sammlung geliehen. Als Köder dienten Henning Mankell und Donna Leon. Ja, die Namen kannte ich natürlich, aber gelesen – ach, nein. Aber nun – es tummeln sich eine ganze Menge Kommissare und – ähm, Ermittlerinnen in meinem Lesekopf, und es kommen immer mehr dazu. Das Gemeine an Krimis ist ja, dass das meist Reihen sind, also Sogwirkung total. Der neueste Zugang ist Kommissar Hermann Kappe, der seine Fälle im Berlin des beginnenden 20. Jahrhunderts löst. (Oder doch: löste?) Ja, wieder eine Reihe. Schon das neunte Buch. Neun Bücher, neun Fälle, sieben Autoren. Bzw. Autorinnen. Das aktuelle, ganz frische, hat Petra A. Bauer geschrieben, „Unschuldsengel“ heißt es. Wir sind beide im Texttreff unterwegs, und da am Rande immer mal von dem Buch die Rede war, bin ich schließlich SO neugierig gewesen, dass ich es bestellte. Und, ja, der Kommissar Kappe ist sehr sympathisch, die Geschichte süffig, und wie geht es nun weiter mit Hermann und seiner Klara? Bin mal gespannt, wer Band zehn der Reihe schreibt … ;-)