Straßen von Rostock

In Rostock hei­ßen die Straßen „Sackpfeife“, „Diebsstraße“ und „Faule Grube“. Letztere hat einen eige­nen Wikipediaeintrag. (Und es gibt noch ande­re Straßen, doch.)

Vor eini­gen Jahrhunderten ging ein Musiker durch die Straßen, der die Sackpfeife spiel­te. Er musi­zier­te auf dem Rostocker Markt und bekam dafür ein paar Geldstücke in den Beutel, der vor ihm auf dem Boden lag. Da schlich sich ein Dieb an, griff sich das Geld und nahm die Beine in die Hand. Der Musiker begann die Verfolgung und jag­te den Dieb durch die Gassen, durch das Gewühl von Menschen und Tieren. Kurz vor der Faulen Grube, wo das Wasser stand und stank, dreh­te sich der Dieb um und tat einen Schritt zu viel: Er fiel hin­ein. Vor Ekel war er gelähmt, sodass er blieb, wo er war. Der Musiker beug­te sich zu ihm und streck­te sei­ne Hand aus. Der Dieb ergriff sie und stemm­te sich hoch. Er gab dem Musiker das gestoh­le­ne Geld und schlurf­te davon.

Kastanienbucheckernzeit

Wir haben eine gro­ße, schö­ne Kastanie in der Nähe, und zu der pil­ge­re ich jedes Jahr im Herbst. Meist mehr­mals. Weil es immer noch Spaß macht, die Kastanien im Gras zu suchen, die Früchte aus der Schale zu holen und sie im Beutel, in der Tasche oder in der Jacke zu sam­meln. Das ist wahr­schein­lich eine Sache aus der Urzeit des Menschen. Wobei man die Kastanien nicht mal essen kann. Aber sie sol­len ja gegen das Reißen hel­fen. Und man kann sie im Winter in den Wald brin­gen, damit die Rehe was zu fut­tern haben. Oder …

Bucheckern – die Hüllen, nicht die Früchte – habe ich die­ses Jahr zum ers­ten Mal in Massen gesam­melt. Ich hat­te in einem Blog die Bastelanleitung für eine Bucheckernkugel gefun­den. Ein per­fek­tes Geschenk jetzt, dach­te ich mir, denn: Man muss raus in die Herbstsonne, um die Bucheckern zu sam­meln, man braucht nur eine Styroporkugel, ein Geschenkband und drei Stecknadeln. Ich bin ja eher für ein­fa­che Dinge, sowohl beim Kochen als auch beim Basteln, wenn ich denn über­haupt bastele …

Aber die Bucheckernkugeln, zwei an der Zahl, sind schön gewor­den! Werden bei­de ver­schenkt und kom­men hof­fent­lich gut an. Vielleicht mach ich noch eine drit­te – für mich. :)

Cafétipp: Alte Löwenapotheke in Wismar

Wenn man den gan­zen Tag her­um­rennt, braucht man zwi­schen­durch doch ein Plätzchen zum Ausruhen. Am bes­ten ein Café, in das man rein­kommt und in dem man sich gleich wohl­fühlt. So gings mir Mitte September in Wismar. Ich hat­te mir den Hafen, all die alten Häuser (wie­der auf­ge­hübscht oder noch zu reno­vie­ren) und die Stadt über­haupt ange­schaut und so lang­sam ein Stück Kuchen und Tee drin­gend nötig. Oder Kaffee.

Und dann lan­de­te ich in der Alten Löwenapotheke. Das Haus hat­te erst einem Bäcker gehört, dann einem Apotheker – und jetzt ist ein Café drin. Bisschen auf alt gemacht, aber doch nicht so, dass es auf­dring­lich wäre. Richtig was zum Gucken mit Regalen, in denen Käufliches steht, Tischen und Stühlen aus Holz, span­nen­den Lampen … Aufs Klo soll­te man auch gehen, so ein Waschbecken sieht man nicht oft. Leider kein Foto davon. ;)

Essen (ein Stück Torte) und Getränke waren lecker, die Bedienung nett. Ich hab mich da so ent­spannt gefühlt, dass ich zu gern län­ger geblie­ben wäre. Aber ich muss­te ja wei­ter durch Wismar laufen …

Zum guten Schluss noch ein Foto von einem Sohn der Stadt, wie man so sagt. Weiß oder errät jemand, wer das ist?