Dürfen die das?

Seit 2000 ist ver­glei­chen­de Werbung erlaubt. Schokoladenhersteller A darf sagen, dass in sei­ner dunk­len Schokolade mehr Kakao ist als in der von Schokoladenhersteller B. Halbwegs objek­tiv soll­te die Behauptung schon sein, sonst kön­nen Briefe vom Anwalt fol­gen. Wenn man ver­gleicht, bringt man aber auch den Konkurrenten ins Gespräch, und das kann durch­aus nach hin­ten los­ge­hen. Wie viel bes­ser ist es doch, ganz bei sich zu blei­ben und ein durch­schla­gen­des Argument oder eine gute Werbeidee für sich selbst zu finden.

Wie bewirbt man ein Lebensmittel am bes­ten? Was wirkt, wan­delt sich mit der Zeit. Ein kräf­ti­ges Zugpferd für die aktu­el­le Lebensmittelwerbung ist die Gesundheit der Käufer. Dass Calcium und damit Milch gut ist für die Knochen, ist alles ande­re als neu. Neu ist viel­leicht, dass man das heu­te durch­aus in Frage stellt: Milch sei für Kälber, nicht für den Menschen. Nebenbei gesagt: Ich glau­be nicht, dass H-Milch und ESL-Milch noch viel mit der Milch zu tun haben, die als Ideal in unse­ren Köpfen her­um­geis­tert. Vitamine? Geschmack? Träumt weiter!

Sehr gern wer­den auch Tee und Rotwein mit dem Gesundheitsargument bewor­ben. Und wenns Schokolade sein soll, dann dunk­le, denn „die ist ja gesund“.

Das nen­ne ich kon­se­quent! Bei die­ser Schokolade scheint nicht der Genuss im Mittelpunkt zu ste­hen, son­dern die Gesundheit! Ich muss also kein schlech­tes Gewissen haben, wenn ich – zum Beispiel wäh­rend der Fastenzeit – ein­kni­cke und mir die­se Schokolade kaufe?

Ganz so ein­fach ist es ja nicht mit Lebensmitteln und der Gesundheitswerbung. Seit 2007 gilt die Health-Claims-Verordnung des Europäischen Parlaments – dem­nach dür­fen Lebensmittel nur noch als gesund bewor­ben und gekenn­zeich­net wer­den, wenn das auch wis­sen­schaft­lich nach­ge­wie­sen wer­den kann. Außerdem müs­sen die Lebensmittel Nährwertprofilen ent­spre­chen, die aller­dings von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erst noch ent­wi­ckelt wer­den. (Quelle: Wikipedia) Ich will mal bezwei­feln, dass das Nährwertprofil von Schokolade ins Gesundheitsraster passt…

(Beim Themagoogeln einen Artikel auf Spiegel online ent­deckt, der hier­zu passt: „Glaub dich gesund!“ Klick)

3 Kommentare

  1. Ich war mal im Schokoladenmuseum und ich glaub es ist tat­säch­lich so das Kakoa ansich wohl recht gesund ist. Das was nicht gesund ist sind die Tonnen Zucker die da immer mit rein­ge­mischt wer­den, Deswegen ist wohl Edelbitter (also mit viel Kakao) tat­säch­lich nicht ganz ver­kehrt. Allerdings schmeckt das ja nicht, die hau­en da ja nicht umsonst so viel Zucker rein. Ich find schon 60% kaum genieß­bar. Und 85% .… also das hät­te ich ja tat­säch­lich wäh­rend mei­ner Fastenzeit geges­sen ohne schlech­tes Gewissen weil wirk­lich süß und lecker ist das ja gar nicht mehr *g*.

  2. Ich mag ja die höchst­pro­zen­ti­ge dunk­le Schokolade auch nicht so recht, aber da gibt es wirk­lich Qualitätsunterschiede. Richtig gute dunk­le Schokolade kann auch über 80 % haben und den­noch (oder: gera­de) lecker sein. Kriegt man aber eher nicht im Supermarkt und kos­tet mehr als die ‚gesun­de‘ Schokolade, von der die Bilder oben stammen. :)

    @Karin: aber nur dunkle. ;)
    @Bioschokolade: Das ist ja Dein Thema, oder? :)

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